Und wieso tust du dir das alles an?

Was mich (und andere) motiviert, Heilpraktiker zu werden.

Angesichts meiner letzten beiden Artikel zum Thema Heilpraktiker fragt sich wohl der Eine oder Andere, warum man sich das alles überhaupt antut? Wieso liest man sich stundenlang Skripte über Hormone, Knochen und Verdauung durch, immer in der Hoffnung sich etwas merken zu können?

Diese Frage habe ich mir selbst und auch meinen Mitlernen gestellt, und bin auf folgende Antworten gekommen.

  1. Medizinisches Interesse
  2. Die Grenzen der Schulmedizin 
  3. Lust auf Arbeit mit und an dem Mensch
  4. Die Vielfalt
  5. Der Traum einer eigenen Praxis

 

Medizinisches Interesse

So lautet eine häufige Antwort auf die Frage und für mich ist es eine Grundvoraussetzung. Wer sich nicht für Medizin interessiert, ist in einem medizinischen Beruf natürlich Fehl am Platz. Auch ich hatte schon als Kind ein ausgeprägtes medizinisches Interesse. Wenn ich etwas mal wieder in der Notaufnahme lag und etwas genäht bekommen habe, habe ich mit Staunen dabei zugesehen.

Wie groß mein medizinisches Interesse ist, habe ich auch gemerkt, als mein Vater im Krankenhaus lag. Während meine Mutter das Blut und die Wunde am liebsten niemals gesehen hätte, war ich interessiert. Auch als die Ärztin die Operation erklärt hat, war ich fasziniert. Es ist unglaublich, was in der Medizin alles möglich ist und wie viel sich in den letzten Jahrzehnten getan hat.

 

Die Grenzen der Schulmedizin

Eine häufig genannte Antwort auf die Frage „Wieso willst du eigentlich HP werden?“. Glücklich kann sich jeder schätzen, der die Grenzen der Schulmedizin noch nicht erfahren hat. Doch spätestens dann, wenn der Arzt der Überzeugung ist, dass es „diese Symptome“ nicht gibt oder „man da auch nichts machen kann“ ist der Heilpraktiker der Retter in der Not. Das ist vor allem bei chronischen Krankheiten der Fall. Die Schulmedizin stößt mit ihren Mitteln und der dem Patienten zur Verfügung stehenden Zeit schnell an ihre Grenzen.

So erging es mir beispielsweise mit einer Gesichtsneuralgie, die sich in Folge einer Zahnentfernung einstellte. Als ich den schulmedizinischen Apparat durchlaufen hatte, war ich um mehrere Zufallsbefunde reicher, doch mein Problem war nicht gelöst.

Zum Glück landete ich bei einem Heilpraktiker, der meine, nun schon mehrere Monate bestehende, Neuralgie innerhalb weniger Wochen in den Griff bekam.

Dies ist nur meine ganz persönliche Geschichte, vermutlich kennt jeder jemand dem Ähnliches widerfahren ist oder der mit bestehenden Schmerzen schulmedizinisch entweder „gesund“ oder „austherapiert“ ist.

 

Die Lust auf Arbeit am und mit dem Menschen

Schon als ich jung war, war für mich klar, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Ich konnte mir nie vorstellen in einem Bürojob arbeiten. Doch auf die Idee Heilpraktiker zu werden, kam ich damals noch nicht. 

Als ich mir Gedanken um meinen Berufswunsch machte, stand ich kurz vor dem Abi und da uns in der Schule eingetrichtert wurde „Wer Abi macht muss auch studieren!“ kam für mich nur Psychologie oder Medizin in Frage. Für beides hätte es mit meinen Noten nie gereicht.

In der selben Zeit wurde ich chronisch krank und lernte viele Heilpraktiker kennen. Das motivierte mich nach und nach immer mehr diesen Beruf zu wählen. Er verbindet medizinische Aspekte und psychologische Aspekte und ist im Nachhinein betrachtet, genau die richtige Idee!

 

Die Vielfalt

Homöopathie, TCM (Tradionell Chinesische Medizin), Phytotherapie, Osteopathie, Schüssler Salze, Bachblüten, Hypnose, Akupununktur,  Entspannungsmethoden, Ernährungsberatung, Blutegeltherapie usw. 

Das ist nur ein Bruchteil der durch Heilpraktiker angebotenen Verfahren. Die Naturheilkunde ist wahnsinnig vielfältig und stößt daher nicht so schnell an ihre Grenzen. Wenn man mit einem Verfahren nicht weiter kommt kann ein anderes genutzt werden. Viele Verfahren decken auch den seelischen Aspekt ab, der in der Schulmedizin oft zu kurz kommt. Wenn man keine „richtige“ psychische Erkrankung hat fallen Aspekte des seelischen Ungleichgewichts schnell unter den Tisch.

Die Vielfalt sorgt auch dafür, dass man sein Leben lang immer noch neue Dinge entdecken kann und es nie langweilig wird. Die Heilpraktikerprüfung ist nur eine Basis auf der dann alles aufbaut. 

 

Der Traum einer eigenen Praxis

Auch dieser Punkt wird immer wieder genannt. Natürlich ist es anfangs schwer mit einer eigenen Praxis Geld zu verdienen. Hinzu kommen die viele bürokratische Hürden, die die Selbstständigkeit so mit sich bringt. Doch über dem allem schwebt der Traum der eigenen Praxis. Der eigenen vier Wände in denen sich fremde, kranke Menschen wohlfühlen und gesund werden.

Auch wenn ich noch kein Heilpraktiker bin, so habe ich mir doch zumindest den letzten Traum schon mit meiner Beratungspraxis erfüllt. Auch wenn hier die seelischen Themen im Vordergrund stehen, ist auch dies ein Weg den Menschen zu helfen und sie zu einem schöneren Leben zu führen.

Wieso wird man Heilpraktiker?

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