Nachdem ich euch schon die Muskelentspannung und die Fantasiereise vorgestellt habe, geht es diesmal um die Selbsthypnose.
Bei der Selbsthypnose wird man, ähnlich wie bei den anderen beiden Formen, erst einmal in eine tiefe Entspannung geführt. Da es sehr viele verschiedene Selbsthypnosen gibt lässt sich der Ablauf nicht verallgemeinern. Ich versuche daher einen häufig vorkommenden Ablauf zu schildern.
Ablauf der Selbsthypnose
„Nimmt man jetzt einfach ein Pendel und guckt da solange drauf bis man sich selbst hypnotisiert hat?“ Mag der ein oder andere sich nun fragen. Doch das ist nicht der Fall. Denn im Gegensatz zu all den Mythen die rund um die Hypnose existieren (vor allem durch berühmte Showhypnosen ausgelöst) ist die Hypnose zunächst einmal nicht viel mehr als ein sehr sehr „entspannter“ Zustand.
Diesen Zustand ähnelt dem einer tiefen Entspannung aus einer Entspannungsübung.. Es handelt sich also um ein Zustand zwischen „wach sein“ und „schlafen“.
Körperliche und seelische Entspannung
Häufig beginnt die Selbsthypnose mit einer Einleitung zur körperlichen Entspannung. Dabei konzentriert man sich z.B. auf den Atem oder es werden verschiedene Muskeln bewusst losgelassen.
Danach folgt dann meist eine Anleitung um auch in die geistige Entspannung zu finden. Dies kann z.B. über verschiedene Bilder, wie geistig Stufen hinauf oder hinab in die Entspannung gehen, oder über Konzentrationsübungen wie z.B. sich bewusst auf bestimmte Zahlen konzentrieren, erfolgen. Ziel ist es, dass die Konzentration und die Gedanken nicht abschweifen sondern immer auf der Stimme des Sprechers bleiben.
Suggestionen
Als nächstes folgt dann meist der suggestive Teil. Je nach dem welche Art von Hypnose man sich ausgesucht hat, werden nun Suggestionen gesprochen die durch die tiefe Entspannung tief ins Unterbewusstsein gehen sollen. Bei einer Hypnose gegen Schmerzen werden z.B. die Selbstheilungskräfte angesprochen mit Suggestionen wie „All deine Stoffwechselvorgänge verlaufen optimal“. Eine Hypnose für ein besseres Gedächtnis könnte Suggestionen wie „Du bist von nun an beim Lernen viel konzentrierter.“ enthalten.
Ausleitung
Nach dem suggestiven Teil folgt dann wie bei der Fantasiereise und der Muskelentspannung auch eine „Ausleitung“ bei der man wieder in den Wachzustand zurück geführt wird.
Für wen ist Selbsthypnose geeignet?
Die Selbsthypnose war die erste Form der Entspannung die ich erfolgreich genutzt habe. Dabei ist es eigentlich nicht mal mehr eine Entspannungsform. Denn das Ziel ist es (außer bei einer Entspannungshypnose) nicht zu entspannen, sondern bestimmte Themen zu bearbeiten wie z.B. Ängste, Schmerzen, Schlafprobleme etc. Eine Entspannung tritt allerdings oft als Nebeneffekt auf.
Da die Selbsthypnose viel mit Suggestionen arbeitet ist es hier noch wichtiger sich auf den Prozess einzulassen. Es ist weniger „Freiraum“ vorhanden, als bei einer Fantasiereise und sie wirkt seelisch tiefer als progressive Muskelentspannung.
Das bedeutet aber nicht, dass die Selbsthypnose für Anfänger ungeeignet ist. Im Gegenteil, während ich mit der Muskelentspannung anfangs gar nichts anfangen konnte viel es mir viel leichter mich auf eine Form mit viel Anleitung und viel Suggestion einzulassen.
Wo finde ich Anleitungen zur Selbsthypnose?
Anleitungen zur Selbsthypnose findet ihr beispielsweise in der App Hypnobox. Dort gibt es einige kostenfreie Hypnosen unter anderem für besseren Schlaf oder zur Entspannung. Praktisch ist hier, dass du zwischen einer männlichen und einer weiblichen Stimme wählen kannst. Außerdem kann man die Lautstärke der Hintergrundgeräusche selbst anpassen.
Auch Youtube bietet viele verschiedene Selbsthypnosen an. Eine die mir besonders gut gefällt ist diese hier:
Eine weitere etwas andere Form der Hypnose bei Youtube, die viele Elemente einer Fantasiereise beinhaltet, und bei der es um das Thema Ängste geht, findet ihr hier:
Wer sich lieber bei Spotify umsehen möchte findet dort z.B. eine Hypnose gegen Schmerzen von Thomas Bode mit den Namen Schmerzen lindern, loslassen.
Wie man es schafft der Stimme des Sprechers wirklich aufmerksam zu folgen und mit seinen Gedanken möglichst wenig abzuweichen, darum geht es im nächsten Blogbeitrag.
Nun aber viel Spaß mit der Selbsthypnose!