Bye, bye Mittagsschlaf

Da mein Kind mit 21 Monaten beschlossen hat den Mittagsschlaf zumindest vorerst, vielleicht auch für immer, zu streichen, habe ich nach Tipps im Internet gesucht. Weniger für mein Energiebündel mehr für mich. „Halten sie eine Mittagsruhe ein.“ Lese ich dort. „Eine halbe Stunde in der ihr Kind in seinem Bettchen liegt und Hörbuch hört oder ein Buch anguckt“. Ich frage mich, welches Kind so etwa macht. Vielleicht 4-jährige. Vielleicht ist der Artikel ja auch für die gedacht. Wenn das Kind sich ins Bett legen ließe um dort zu ruhen hätte ich ja kein Problem mit dem fehlenden Mittagsschlaf. Doch leider tanzt sie lieber vor der Toniebox oder schiebt mit 100 km/h ihre Ente durch die Wohnung in der Zeit, in der ihre Altersgenossen friedlich in ihrem Bett liegen und schlummern.

Mama macht Ruhe

Ich habe nun allerdings beschlossen, dass zumindest ich ein Recht auf Ruhe habe. Eigentlich haben wir ihr das Spiel „Mama und Papa machen Ruhe“ schon während unserer Coronainfektion beigebracht. Denn da lagen wir oft einfach nur fertig auf der Couch und haben geguckt, ob sie es aushält ein paar Minuten nicht beschäftigt zu werden.

Nun mache ich also wieder Ruhe. Die Barfußpiratin weiß schon wo Mama Ruhe macht und zeigt mir meinen Platz auf der Couch. Ich lege mich also hin. Kurz überlegt sie, sich mit mir hinzulegen und holt sich Decke und Kissen. 10 Minuten wurstelt sie mit Decke und Kissen vor sich hin ehe sie sich tatsächlich hinlegt. So geht das also mit der Mittagsruhe, denke ich mir erfreut und mache die Augen zu. Keine 3 Sekunden später springt sie auf und ruft laut „Nein“ und geht zu ihrem Basteltisch. Hier steht auch der Tonie. Nun singt also Prinzesin Lillifee während ich versuche abzuschalten und mit einem halb offenen Auge zu überblicken, ob sie auf dem Papier malt oder den Boden verschönert. Ein paar Minuten furwerkelt sie vor sich hin, ehe sie zu mir kommt. „Auf!! Hoch!“, „Mama macht Ruhe“ „Auf! Hoch!“ Es entwickelt sich eine interessante Diskussion, in der wir beide unsere Worte regelmäßig wiederholen. Schließlich motiviere ich sie ein Buch zu holen. Sie schleppt gleich die ganze Bücherkiste an. Ich bin so kaputt. Mit graut es davor nun vorlesen zu müssen. Doch wie ein Wunder sieht sie sich einfach ein Buch nach dem anderen an.

Nach ein paar Minuten ist auch das zu langweilig. Sie beschließt, dass ich ein Trampolin bin. Also liege ich dort und versuche meditativ in den Bauch zu atmen. Das soll ja entspannen. Während sie Hoppe Reiter spielt. Und da das Pferd, also ich, zu faul ist, springt eben der Reiter im Sattel. Au, au, au – die Mittagsruhe ist beendet. Nun ja immerhin eine Person lag da und hat Hörspiel gehört.

Mittagsruhe

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