Eine Einschlafübung, die glücklich macht
Als ich klein war, hing über meinem Bett ein großes Alphabet für Kinder. Dort war zu jedem Buchstabe ein Bild abgebildet, damit man sich die Buchstaben besser merken konnte. Jeden Abend starrte ich dort drauf und versuchte, wenn das Licht aus war, die passenden Bilder von A bis Z aufzusagen.
Dass mich das Alphabet auch heute wieder ins Bett begleitet, hätte ich damals nicht gedacht.
Vermutlich kennt es jeder von euch: Man liegt abends im Bett und die Gedanken kreisen um die Probleme und Sorgen. Sei es um die Partnerschaft, den Job oder andere Probleme: Bilder drängen sich auf und man hat das Gefühl, man ist ihnen machtlos ausgeliefert.
Eines Tages redete ich zufällig mit einer Freundin, die mir den Tipp ihres Psychologen weiter gab: „Wenn du in den Gedanken fest hängst, mach doch die Alphabet-Übung“. Sie erklärte mir die Übung. Im Prinzip ist es ähnlich wie Stadt-Land-Fluss spielen. Man sucht Beispielsweise ein Tier mit A, ein Tier mit B und so weiter. Immer wenn die Gedanken abweichen, kehrt man zurück zum letzten Buchstaben.
In meiner nächsten schlaflosen Nacht testete ich die Einschlafübung und war begeistert. Während es anfangs noch schwer fiel die Gedanken „einzufangen“, wurde es nach und nach immer leichter. Auch meine Ideen wurde kreativer. Nicht nur Tiere, sondern auch alle möglichen anderen Dinge sagte ich mir zum Einschlafen auf und fiel meist schon bei K in einen seeligen Schlaf.
Nach einiger Zeit wurde ich zur vermutlich besten Stadt-Land-Fluss-Spielerin überhaupt, doch so ganz befriedigte mich die Übung noch nicht.
Wie würde es sich anfühlen, wenn die Alphabet-Übung nicht nur die Gedankenspirale anhält, sondern auch noch für positive Stimmung und gute Gefühle sorgen würde?
Ich beschloss die Übung zu optimieren und begann Sie an die Situationen anzupassen. Wenn ich mich beispielsweise über meinen verletzten Fuß aufregte, und nachts darüber nachgrübelte, hieß meine Fragestellung: „Was kann ich trotz des verletzten Fußes noch unternehmen?“
A wie: Alte Fotos sortieren
B wie: Buch lesen
C wie ….
Durch die umgestaltete Alphabetübung wurden mir bewusst, was ich trotz der Fußschmerzen alles unternehmen konnte und mir fielen sogar Sachen ein, die ich früher gerne gemacht hatte und total vergessen habe. So zum Beispiel H wie Häkeln. In der Lebensberatung nennt man dass Ressourcen finden. Also Quellen entdecken, aus denen man Energie schöpft. Gleichzeitig half mir die Übung weiter wunderbar beim Einschlafen.
Was ist passiert?
Durch die neue Fragestellung wird der Fokus der Gedanken auf Positives gelenkt. Es wird „reframet“ und dass eigentliche Problem „Ich bin durch meinen Fuß total eingeschränkt und liege nur sinnlos rum“ wird kleiner und kleiner. Denn offensichtlich gibt es noch total viele Dinge die ich trotzdem tun kann.
Auch in anderen Situationen konnte ich durch diese Einschlafübung den Fokus auf positive Dinge in meinem Leben lenken und entspannt einschlafen, so half mir die Übung schon in verschiedensten Situationen.
Hier ein paar mögliche Impressionen
„Was kann ich gut?“ bei Selbstbewusstseinsproblemen.
„Was liebe ich an meinem Partner /meiner Partnerin?“ bei Beziehungsproblemen.
„Welche Dinge, Orte, Menschen mag ich?“ um allgemein für positive Gefühle zu sorgen.
Praxistipp:
Wenn du zu einem Buchstaben nicht direkt etwas findest, mach dich nicht verrückt. Werde kreativ und nutze beispielsweise Adjektive mit den passenden Buchstaben um auch für schwierige Buchstaben etwas zu finden.
Natürlich ist es mit X und Y besonders schwer, doch bis du bei diesem Buchstaben angekommen bist, bist du sicher schon eingeschlafen.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deine Gedanken und Gefühle positiv beeinflussen kannst, lese hier weiter.
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