Irgendwie ist das schöne daran, zwei Kinder zu haben, ja auch dass man noch mal eine neue Chance bekommt Dinge anders zu machen. Enwerder weil man sie im Nachhinein beim ersten Kind bereut oder weil das zweite Kind einfach anders ist und auch die Umstände natürlich anders sind.

Hier eine Liste von Dingen, die wir beim zweiten Kind anders gemacht haben.

Ab einem Jahr nachts keine Nahrung mehr

Ja, ich weiß – es gibt Stimmen, die sagen, Kinder brauchen auch über das erste Lebensjahr hinaus nachts Nahrung. Doch die meisten sind sich einig: Eigentlich ist das nicht nötig.

Ich habe meinem ersten Kind bis zum zweiten Geburtstag nachts Flaschen gegeben – mit dem Ergebnis, dass sie tagsüber kaum gegessen hat. Morgens blieb das Frühstück oft bis 10 oder 11 Uhr unangetastet, weil sie von der Nachtmilch noch satt war.

Beim zweiten Kind wollte ich gar nicht erst mit Flaschen anfangen. Also war klar: Sobald er abgestillt ist, gibt es nachts nichts mehr.Und siehe da – nach drei meckerigen Nächten mit Sehnsucht nach Mamas Brust war das Thema durch. Dafür wird tagsüber gut und regelmäßig gegessen. 

Stillen

Ich wollte schon mein erstes Kind gerne stillen. Rückblickend muss ich sagen: die Umstände waren wirklich schlecht. Das Wochenbett hat mich so viel Energie gekostet. Mit der Hebamme lief es auch nicht wirklich harmonisch und so endete die Stillbeziehung nach einem Milchstau leider für immer. Das ganze Drama könnt ihr hier nachlesen.

Bei Kind zwei war alles anders: ich hatte eine tolle, empathische Hebamme, ein ruhigeres Wochenbett (trotz großer Schwester!) – und hatte mir (obwohl ich immer den Wunsch hatte, dass es klappt) viel weniger Druck gemacht. Ich wusste inzwischen ein Kind wird auch mit Flasche gesund groß und lief es einfach auf mich zu kommen. Der Milchstau war diesmal nach einem Tag überstanden, und nach den ersten 6 Wochen mit vielen Höhen und Tiefen lief das Stillen kompett entspannt und sorgenfrei.

Schlafen

Mein zweites Kind schlief von Anfang an genauso schlecht wie das erste. Nein eigentlich noch schlechter. Denn während das erste Kind wenigstens die ersten 3 Monate noch regelmäßig 1-2 Stunden am Stück schlief und schnell verstand wann Tag und wann Nacht ist, begann das zweite Kind schon mit vier Wochen keinen Nap von über 30 Minuten mehr zu machen. Also gönnten wir uns als der Kleine 6 Monatel alt war ein Schlafcoaching. Dazu wird es bald aber noch einen eigenen Blogartikel geben!

Teilweise war das Coaching erfolgreich: Das zweite Kind schafft es viel öfter, tagsüber über 30 Minuten am Stück zu schlafen, als das erste. Es schläft am Tag regelmäßig im Gitterbett und ohne Autofahren oder Kinderwagen schieben. Doch die Nächte sind leider weiterhin sehr anstrengend.

Rhythmus

Mein erstes Kind hatte keinen Rhythmus. Ich war überzeugt, bedürfnisorientiert zu erziehen: Das Kind isst, wenn es Hunger hat (auch nachts), schläft, wenn es müde ist, und steht auf, wenn es ausgeschlafen ist.

Kind zwei hat – auch dank des Schlafcoachings – einen ziemlich festen Rhythmus. Es steht fast immer zur gleichen Zeit auf (+/- 30 Minuten), hat feste Essens- und Schlafenszeiten. Und siehe da: Es funktioniert! Er isst, wenn es Essen gibt, snackt nicht rund um die Uhr und liegt abends fast immer zur gleichen Zeit im Bett. Ob das an mir liegt oder einfach an seiner Persönlichkeit – keine Ahnung. Aber angenehm ist es auf jeden Fall.

Trage oder Kinderwagen?

Kind 1 hasste die Trage. Es fühlte sich eingeengt, wand sich heraus und schrie, bis man es wieder rausließ. Dafür liebte es den Kinderwagen – stundenlang herumgefahren werden und die Welt beobachten, das war ihr Ding.

Kind 2 ist genau andersherum: Den Kinderwagen findet es langweilig, was aufgrund seiner Sehbehinderung auch kein Wunder ist. Dafür liebt er die Trage – und das Dreirad ist sowieso der absolute Renner. Schließlich kann man dort Blumen, Hauswände und alles Mögliche anfassen und entdecken.

 Maxi-Cosi & Autofahren

Bei Kind 1 bin ich, sobald es sitzen konnte, auf den Reboarder umgestiegen – in der Hoffnung, das Geschrei beim Autofahren würde weniger werden. Fehlanzeige.

Kind 2 sitzt mit 14 Monaten immer noch in der Babyschale, bis es mit 15 Monaten vorwärts fahren darf. Ja, ich weiß, das ist weniger sicher als rückwärtsgerichtet. Aber ein schreiendes Kind im Auto ist auch kein Sicherheitsgewinn. Zumal Kind 2 mich aufgrund seiner Sehbehinderung nicht einmal im Spiegel sehen kann.

Wasser über den Kopf

„Wenn das erste Kind Probleme mit Wasser im Gesicht hat, bleibt beim zweiten unbedingt dran“, riet uns damals die Hebamme. Also: Bei jedem Baden einmal Wasser über den Kopf – ganz selbstverständlich. Und siehe da, es klappt! Kind 2 ist es völlig egal, wenn Wasser in die Augen läuft. Es planscht und spritzt fröhlich herum. Kind 1 dagegen schrie schon bei den ersten Tropfen auf dem Kopf – irgendwann gaben wir einfach auf.

Mein Fazit

Wir haben bei Kind 2 wirklich vieles anders gemacht – manches aus Überzeugung (wie die nächtlichen Mahlzeiten), manches, weil die Situation einfach eine andere war (Maxi-Cosi, Dreirad), und manches, weil jedes Kind eben anders ist.

Würden wir noch ein drittes Kind bekommen, würden wir bestimmt wieder einiges verändern. Aber das ist nicht der Plan. 

Was wir beim zweiten Kinder anders gemacht haben

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