Am 17.11. muss etwas passiert sein, denn nach Durchsicht meines Suchverlaufs habe ich festgestellt, dass ich an diesem Tag die Diagnose gegoogelt habe, die ich erst zwei Monate später von den Ärzten erhalten sollte.

Es war nach dem Stillen, als mein Baby plötzlich seltsam die Augen rollte. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber irgendwie brachte es mich dazu, zu googeln. Als Mama googelt man ja ständig Kinderkrankheiten. Schließlich landete ich auf einer Seite über Warnzeichen für Augenkrankheiten bei Babys. Dort war unter anderem „große Augen“ als Hinweis gelistet.

Ich erinnerte mich daran, wie ich mein Baby das erste Mal im Krankenhaus ansah und dachte: Was für wahnsinnig tolle große Augen.

Vielleicht weiß das Internet weiter

Google spuckte schnell eine mögliche Diagnose für große Augen bei Babys aus: angeborenes Glaukom. 60 Fälle pro Jahr in Deutschland. Haha, nein, das wird es wohl kaum sein. Ich suchte nach Bildern von Babys mit Glaukom. Die Babys hatten graue Linsen. Nee, das hat meins nicht. Ich las immer wieder die Symptome: Lichtempfindlichkeit, Quengeln, häufiges Reiben der Augen.
Mein Baby reibt sich nie die Augen. Lichtempfindlichkeit? Keine Ahnung, es ist Winter, und die Sonne scheint kaum. Quengelig? Nicht mehr als andere Babys. Nee, das ist Schwachsinn. Man sollte wirklich nicht googeln. Da steht ja auch immer, dass man Krebs hat.

Ich googelte weiter: Mein Baby fixiert nicht. Mein Baby schaut mich nicht an. Ich las in Autismus-Foren, in Foren über Behinderungen, eigentlich alles, was Google hergab.

Abwarten

Auch in den nächsten Wochen googelte ich immer wieder, während mein Umfeld mich zu beruhigen versuchte: Das kommt noch, er ist noch klein, vielleicht braucht er einfach etwas länger. Aber ich wusste: Irgendetwas stimmt nicht.

Keine Diagnose passte zu 100 %. Glaukom passte noch am besten, aber nirgendwo stand, dass Babys dann nicht richtig sehen können. Dann wird es das wohl nicht sein. Ich versuchte, alle Gedanken zur Seite zu schieben und die Weihnachtszeit zu genießen. Danach war die U4-Untersuchung – danach würden wir sicher mehr wissen.

Google nie Krankheiten – oder doch?

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