„Was gibt’s denn heute zu putzen? Ich bringe dann direkt meine Utensilien mit!“, ruft meine Mutter gut gelaunt ins Telefon. Zeit, ihr einen Blog zu widmen. Meiner Heldin des Alltags, meiner unbezahlten Haushaltshilfe.

Aufräumen ist Stressabbau

Wenn es eine Sache gibt, die ich nicht gerne abgebe, ist es mein Haushalt. Sehr zur Freude meines Mannes, der Putzen, Aufräumen und Co. eh nicht viel abgewinnen kann. In dieser Hinsicht führen wir hier ein total spießig konservatives Leben. Aber wieso auch nicht? Ich liebe Aufräumen und Putzen, tatsächlich. Es gibt mir seit meiner frühesten Kindheit ein großes Gefühl der inneren Ordnung und Zufriedenheit. Schon früher war ich ein gern gesehener Gast bei den Eltern meiner Freundinnen: „Wenn die Eva kommt, ist das Kinderzimmer danach ordentlicher als vorher.“ Wenn ich mich mit meinem Mann streite oder genervt bin, räume ich schnell auf, und schon geht alles wieder besser. Aufräumen ist für mich Stressabbau.

Stress und Streit um den Haushalt in der ersten Schwangerschaft

Ein Stressabbau, der mit der verkürzten Cervix von heute auf morgen wegfiel. Zu meiner großen Freude hat sich meine Mama sofort bereit erklärt, meinen Haushalt zu managen. Mit Schrecken denke ich an das Liegen in der ersten Schwangerschaft zurück. Da wir damals noch kein Kind hatten und mein Mann ja eigentlich dann auch genug Zeit hatte, haben wir damals die Hilfe meiner Mama abgelehnt. Wie konnten wir nur so dumm sein? Als ginge es mir durch die ständige Liegerei damals nicht eh schon schlecht genug, haben wir uns ständig um die Ordnung im Haus gestritten. „Wenn ich schon hier liegen muss, soll es wenigstens ordentlich um mich herum sein“, rief ich damals entsetzt mit dem Blick auf rumliegende leere Joghurtbecher, Staub auf den Fensterbänken und Restnadeln, die noch vom Tannenbaum in der Ecke lagen. „Ist doch ordentlich“, antwortete mein Mann pragmatisch. „Die Joghurtbecher räume ich ja gleich weg.“ Für meinen Mann ist Aufräumen ein Stressfaktor, dafür repariert er leidenschaftlich gerne, macht den Garten und kümmert sich um jeglichen Papierkram. Nun musste er neben der genervten, weil liegenden Frau auch noch den Stress mit dem Aufräumen über sich ergehen lassen.

Eine saubere Wohnung und Sozialkontakte in der zweiten Schwangerschaft

Diesmal ist alles anders. Meine Mama kommt regelmäßig vorbei, fragt nach Putzaufträgen und erfüllt diese dann mit großer Leidenschaft. „Oh ja, hier die Müllecke, das ist total befriedigend, was das für einen Vorher-Nachher-Effekt gibt“, „Ich bringe jetzt hier mal ein bisschen Grund rein“. Dabei achtet sie stets auf meine Anweisungen, weil sie genau weiß, wie schwer es mir fällt, auf der Couch liegen zu müssen. Sie ist meine nervliche Rettung – weil ich nicht im Chaos leben muss, und die Rettung meiner Beziehung – weil wir weniger streiten. Dafür kann ich ihr gar nicht dankbar genug sein. Dazu unterhält sie mich auch noch immer mit netten Gesprächen über alles, was sie und die Welt gerade beschäftigt und sorgt dafür, dass ich sozial nicht völlig isoliere. Auch wenn mich der Staubsauger noch so verlockend von der Seite anschaut, schafft sie es doch, dass ich mich zurücknehme zum Wohle des Babys. Danke, Mama!

Meine Mama – Retterin meiner Nerven und meines Haushalts

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