Inzwischen hat sich meine Tochter schon etwas daran gewöhnt, dass Mama fast nur noch herumliegt oder sich im Schneckentempo voranbewegt. Doch manchmal ist sie schon erschrocken darüber, wie ausgiebig ich dies tue: „Mama, als ich im Kindergarten war, was hast du gemacht? Dicken Bauch ausgeruht, was noch?“ Vermutlich fragt sie sich einfach, wie ich es aushalten kann, stundenlang herumzuliegen, ohne durchzudrehen. Nun ja, es geht leichter, wenn man lesen kann und soziale Medien hat. 😀
Vom Frust zum Pläne schmieden
Zwischendurch wird sie dann doch immer mal reumütig und ist frustriert, dass Mama nicht mit ihr zum Spielplatz oder zum Einkaufen gehen kann. Doch sie wäre nicht meine Tochter, wenn sie nicht optimistisch und froh in die Zukunft blicken würde: „Wenn Baby da ist, gehen wir alle zusammen einkaufen. Ich, du und Baby.“ Noch verheimliche ich ihr, dass nach der Geburt vermutlich noch einmal sechs Wochen Herumliegen folgen. Die Zeit ist ja so schon ewig lang. Ich hoffe einfach, dass sie durch das Baby so abgelenkt ist, dass sie einen Teil ihrer Pläne wieder vergisst.
So wie den letzten. Zu gerne hätte ich ihr gezeigt, wie man einen Rückwärtspurzelbaum macht. Denn seit sie den nach vorne schafft, gibt es für sie nichts Schöneres mehr als Purzelbäume zu machen. Auf der Couch, im Bett und sogar auf dem Fliesenboden. „Mama kann dir nicht zeigen, wie das geht, wegen dem Baby im Bauch.“ „Wenn Baby da ist, machen wir Purzelbaum zusammen!“ beschließt sie sofort und springt weiter glücklich über ihr Bett. Ich bete also für eine natürliche Geburt ohne Dammriss. Wobei ich fürchte, auch dann muss der Purzelbaum noch etwas auf sich warten lassen.
Ordnung und gesundes Ernährung werden mit dem Baby kommen!
Aber sie hat ja noch ganz viele andere Pläne für die Zukunft: „Wenn Baby drei Jahre ist, putzen Baby und ich das Auto. Auto wurde noch nie geputzt“, verkündete sie mir letztens mit kritischem Blick auf unser wie immer schmutziges Auto. Ich seh schon mit dem Baby zieht endlich auch Ordnung in unseren Haushalt ein. „Wenn Baby da ist, mache ich ein Tattoo auf Babys Arm.“ Okay, ich glaube nicht dass die Abzieh-Tatoos für Säuglinge geeignet sind. Vielleicht vergisst sie den Plan ja auch wieder. „Wenn ich eine große Schwester bin, ich esse alles. Erbsen, Brokkoli, Möhren.“, oh das wäre natürlich schön und würde mal etwas Abwechslung zu den täglichen Nudeln mit Sauce schaffen.
Während ich in der ersten Schwangerschaft total gespannt war, wie das Leben mit Baby ist, bin ich nun gespannt wie das Leben mit Baby und Kind ist und welche der großen Pläne meiner Tochter in Erfüllung gehen werden.
Liebe Eva, endlich habe ich wieder gefunden, was Du so schreibst. Ich bin begeistert.
Alles Gute für Dich. LG Helga