„Plum Plum Plum der Plumssack geht herum!“, ruft meine Tochter während sie freudestrahlend über unser riesiges Familienbett im Kreis läuft und immer mal wieder eine Taschentuchpackung fallen lässt. Ich liege total k.o. daneben. Ein Blick auf die Uhr verrät das Problem es ist 20:45 Uhr. Während andere 2-3 jährige schon längst friedlich auf dem Weg ins Land der Träume sind, hüpft mein Kind quietschfidel durch die Wohnung. Ich werde langsam wahnsinnig. „Dann streich den Mittagsschlaf“, höre ich schon die ersten Stimmen. Doch die aufmerksamen LeserInnen meines Blogs wissen, dass der Mittagsschlaf schon seit einem Jahr von meinem Kind gestrichen wurde. Dieses Kind hat einfach eine unendliche Energie!

Immer wach

Das mein Kind wenig schläft war schon immer so. Bis auf die ersten 6 Wochen, da hat sie eigentlich nur geschlafen. Dann ging es los mit den 30 Minuten Naps ein paar mal am Tag. Da sie nicht nur wenig sondern auch sehr schlecht schläft, habe ich irgendwann angefangen ein Schlaftagebuch zu führen um ihren Schlafbedarf zu ermitteln. Siehe da der betrug vor einem Jahr, als sie noch nicht ganz 2 Jahre alt war, 10,5 Stunden am Tag.

Keine Zeit für uns

Inzwischen hat es sich weiter reduziert auf knapp 10 Stunden pro Nacht. Für Menschen ohne Kinder scheint 10 Stunden viel zu klingen. Da die meisten Erwachsenen ja bloß 7-8 Stunden schlafen, bleibt ja auf den ersten Blick „viel Zeit“. Doch da die 10 Stunden natürlich nicht am Stück geschlafen werden, sondern mit mehreren Unterbrechungen pro Nacht, brauchen wir deutlich mehr als 7-8 Stunden die wir nachts im Bett verbringen um morgens halbwegs fit zu sein. Hinzu kommt, dass man nach einem Tag mit Kleinkind ein völlig anderes Energielevel am Abend aufweist, als nach einem Tag ohne Kleinkind. Fazit: 10 Stunden sind definitiv zu wenig. Während unsere Tochter um 21 Uhr ins Bett geht, gehen wir also nun um 21:30 Uhr um genug Schlaf zu bekommen um halbwegs erholt in den nächsten Tag zu starten. Die Paarzeit am Tag beträgt so noch satte 30 Minuten (in denen man sich ja auch noch umziehen muss, und die Zähne putzen muss). Neidisch blicke ich auf all die Eltern mit den Kindern die nachts 11-12 Stunden Schlafen oder noch mehr und frage mich, was ist das für ein Leben?! Jeden Tag sehne ich den Abend vorbei, an dem mein Kind sich abends einfach selbst ins Bett legt und so lange ließt wie es möchte während wir gemütlich auf der Couch liegen.

Vererbt?

Wenn ich an meine Kindheit denke, weiß ich nicht wieviel ich mit 3 oder 4 Jahren geschlafen habe. Doch ich weiß, dass mich alle anderen Kinder mit großen Augen angesehen habe als ich ihnen im Grundschulalter erzählt habe, dass ich abends so lange lesen darf wie ich will und oft erst gegen halb 10 oder später geschlafen habe. „Aber dann bist du doch morgens müde?“, nein das war ich nicht. Am Wochenende bin ich meist gegen 6 Uhr aufgestanden und habe Kinderfernsehen geschaut, während ich trotzdem abends bis 10 Uhr gelesen habe, viel Schlaf habe ich damals also auch nicht gebraucht.

Früher wecken?

Da die Maus leider noch zu klein ist, um Abends stundenlang alleine Bücher im Bett zu lesen, haben wir beschlossen sie nun erst einmal früher zu wecken. Dann wird eben nicht mehr bis 7 geschlafen sondern bis 6. Hauptsache abends ist Ruhe! In einem Schlafratgeber den ich mir zu diesem Problem durchgelesen habe hieß es: „Es ist leicht das Kind ins Bett zu bringen, wenn es keinen Mittagsschlaf gemacht hat, es wird spätestens um halb 8 von allen Kräften verlassen die Augen zu machen“. Ich sehe auf mein Kind, dass nun vom Bett auf den Boden hüpft, sich in einer Kiste versteckt und „Mama!!! Stecken spielen!“ ruft. Von allen Kräften verlassen sieht anders aus.

Schlafbedarf

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