1. Alle Babys essen Brei:
Wer kennt sie nicht die schönen Bilder von Mamas und Papas die dem Nachwuchs freudestrahlend Brei in den weit offen stehenden Mund schieben. Volle Brei-Regale im Supermarkt, lustige Bilder von beschmierten aber glücklichen satten Babys.
Tja da muss man doch denken, es ist ganz einfach: nach der Milch kommt der Brei.
Bei uns hat das nicht funktioniert. 1-2 Wochen ließ sich die Maus den Löffel im Mund noch halbwegs gefallen, ehe er zum absoluten Feind wurde. Egal welcher Brei, selbst gekocht oder nicht, kalt oder warm, morgens mittags oder abends der Löffel wird mir wutentbrannt entgegen geschleudert, der Mund zu gemacht und der Kopf zur Seite gedreht. Wie kann ich nur mit sowas ankommen!!!
Naja für den Rest gibt es ja das tolle BLW dachte ich. Also fing ich an Gurken zu schnitzen, Äpfel zu dünsten, Bananen Pancakes zu machen, Möhren in allen möglichen formen zu servieren nur um mir all das dann auch um die Ohren schleudern zu lassen…
Inzwischen ist mein fast 11 Monate altes Baby: Fleischwurst, Leberwurst und Frischkäse (mit möglichst wenig Brot dran), Banane und Quetschis. An einem guten Tag noch Dosen-Gemüse immerhin…. Ich serviere weiter tolles Essen jeglicher Art. Immerhin wird bei fester Kost nicht geweint und geschrien. Sie wird lediglich großzügig in der Wohnung verteilt. Neidisch blicke ich auf all die Eltern deren Kinder einfach Brei essen..
2. Babys Ligen beim Wickeln auf dem Wickeltisch
Wieviel Stunden habe ich mir Gedanken um die richtige Wickelauflage und einen passenden Wickeltisch für unsere Maus gemacht… Als sie noch nicht auf der Welt war.
Und jetzt:
Seit sie sich drehen kann, wickeln wir auf dem Boden, weil alles andere lebensgefährlich ist. Sie auf den Rücken zu legen ist für sie noch viel schlimmer als jeder Löffel Brei, quasi eine Folter… Seit sie mir im Affentempo davon robben kann hilft auch der Boden nicht mehr. Nie wirklich nie, hat mich eine Werbung mehr abgeholt, als die für Windel-Pants. Das ganze Internet habe ich durchstöbert um Windelpants für meinen Floh zu finden. Denn scheinbar sind die meisten Babys dicker oder später agil. Windelpants in Größe 3 sind eine Rarität! Am Ende hat mich eine Drogerieketten-Eigenmarkte gerettet! Nach Wochen des Wickel-Kampfs begann sie sich an der Couch hoch zu ziehen. Nun sind wir also „Im-Stehen-Wickler“. Immer schön flexibel bleiben.
3. Babys schlafen am Tag 1-2 Stunden am Stück
Dieses Glück ist mir mit meinem Powernap-Baby nicht beschert. Nach 30 min ist seit 6 Monaten Schluss. Früher dachte ich immer Babys schlafen so 1-2 Mal am Tag für 1-2 Stunden und dann macht man halt seinen Kram oder ruht sich aus. Nun bin ich super darin mir zu überlegen was ich in 30 min alles schaffen kann und wie ich jede größere Aufgabe auf 30 min Intervalle einteilen kann und noch besser darin in 30 Minuten möglichst viel Energie für den Rest des Tages zu tanken.
4. Je älter das Baby wird desto eher schläft es durch
Mit 3 Monaten schlief unsere Tochter durch. Von 21-6 Uhr war Ruhe. Wir konnten es kaum glauben, waren glückselig und im 7. Himmel. 2 Wochen lief es gut. „Ja je älter sie werden, desto besser schlafen sie auch nachts“, sagte meine Mutter überhaupt nicht verwundert über unser großes Glück. Scheinbar haben mein Bruder und ich relativ früh durchgeschlafen. Ab dann ging es Berg ab. Der Schlaf wurde im Prinzip monatelang stetig schlechter bis hin zu alle 1,5 Stunden nachts wach über Wochen. Mal kamen Zähne mal nicht, meistens gab und gibt es keinen offensichtlichen Grund.
Manchmal frage ich mich, ob ich irgendetwas falsch mache das mit meinem Baby alle elementaren Dinge wie Schlafen, Essen und Wickeln nicht „richtig funktionieren“. Doch im Austausch mit anderen Müttern merkte ich dann immer öfter, dass kaum ein Baby schläft, isst und sich wickeln lässt. Klar bei einigen funktionieren mehr Punkte unkomplizierter als bei uns, aber das Vorzeige-Baby ist doch eher die Ausnahme.