Wie schon im Dammdrama-Teil 1 berichtet, endete mein Wochenbett nicht nach 6-8 Wochen. Wie es mit dem Damm weiter geht, erfahrt ihr hier:

Heulend vor dem Babybett

5 Tage nach der OP ist noch keine Besserung in Sicht. Ich sitze heulend vor dem Bettchen. Mein Baby weint weil es nicht schlafen will und ich weine, weil ich vor Schmerzen nicht mal neben ihr sitzen kann. So geht es nicht weiter. Die letzten Tage habe ich fast nur mit meinem Baby bei meinen Eltern verbracht, weil ich sie nicht alleine versorgen konnte. Also lag ich auf der Couch und sah zu wie meine Eltern sie gefüttert, rumgetragen und beruhigt haben. Ich bin unendlich dankbar für ihre Hilfe, doch es fühlt sich so schlecht an. Circa eine Woche nach der OP rufe im Krankenhaus an, inzwischen blutet die Wunde auch noch. Da ich ja kein Fieber habe bekomme ich die tolle Empfehlung Schmerzmittel zu nehmen und zu kühlen. Auf meine Aussage, dass ich das rund um die Uhr tue, bekomme ich noch einmal die selbe Aussage: Kühlen und Schmerzmittel. Ich verbringe die Tage liegend bei meinen Eltern auf der Couch. So sehe ich mein Baby wenigstens, auch wenn ich es weder tragen noch mit ihm spielen kann.

Ab in die Notaufnahme

Freitag, eine Woche nach der OP halte ich die Schmerzen nicht mehr aus. Ich rufe wieder im Krankenhaus an, nun darf ich endlich kommen. Die Ärztin verkündet mir, dass die Naht offen sind und die Fäden nichts mehr halten. Sie will alle Fäden ziehen, da sie vermutet es könnte eine Reaktion aufs Nahrmaterial sein. Ich bezweifle das, schließlich wurde ich nach der Geburt auch genäht, ohne Probleme. Das Fäden ziehen ist der Horror, aber da sich mein ganzes Leben seit der OP zu einer Horror-Show entwickelt hat, ist es mir auch egal. Zum Glück macht die Ärztin noch einen Abstrich. Ich soll am Dienstag wieder kommen, dann ist das Ergebnis da.

Beten für die Infektion

Ich verbringe das Wochenende damit, zu beten, dass man Bakterien in der Wunde findet, weil ich keine Ahnung habe wie es sonst weiter gehen soll. Ich fühle mich so hilflos wie noch nie, außer vielleicht bei der Geburt, aber die war zeitlich begrenzt. Das Wochenende über liege ich auf der Couch und versuche mich weiter so wenig wie möglich zu bewegen. In der Nacht von Montag auf Dienstag nehme ich 2 Novalgin auf einmal und kotze trotzdem fast vor Schmerzen. Ich fühle mich wieder wie in der Nacht der Geburt – Schmerzen die kaum auszuhalten sind.

Am Dienstagmorgen dann endlich die „freudige“ Nachricht. Es wurden Bakterien gefunden. Ich bekomme ein Antibiotikum. Noch nie habe ich mich so auf ein Antibiotikum gefreut. Was hatte ich früher mit meinem labilen Darm Angst vor dem Zeug. Nun verehrte ich es. Nehme jede Tablette mit größter Hoffnung, und tatsächlich ab Donnerstag wird der Schmerz von Tag zu Tag weniger. Ich kann wieder sitzen, ich kann wieder mit meiner Tochter spielen, ich bin unendlich dankbar.

Ein paar Tage später muss ich nochmal zur Nachuntersuchung. Es ist noch nicht klar, ob ich noch einmal operiert werden muss. Zu erst wird nochmal ein Abstrich gemacht, um zu kontrollieren, ob die Bakterien nun weg sind. Ich denke zurück wie viel Angst ich früher vor Frauenarztterminen hatte. Jetzt bin ich bei Termin Nr. 8 seit der Geburt, also in circa 4 Monaten und es ist fast schon Routine.

Geschafft!

Nach zwei weiteren Nachuntersuchungen steht fest, es braucht keine weitere Operation mehr. Die Nachwirkugnen des Antibiotikums hielten sich für meinen Darm auch in Grenzen, so dass ich nun 5 Monate nach der Geburt hoffe sagen zu können: Das Wochenbettdrama hat ein Ende.

Hier nun nochmal ein kleiner Überblick:

Blasenentleerungsstörung mit Dauerkatheter, Milchstau mit Fieber, Wochenflussstau(?) mit Krämpfen, Dammpolyp, Wundheilungsstörung nach der Damm OP mit infizierter Wunde, sekundäre Wundheilung des Damms

Es reicht. Wirklich.

Wochenbett – Teil 10 – Damm-Drama – Teil 2

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