Keine Lust auf Schwanger sein, Keine Lust auf Geburt

Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr schwanger sein und auf eine schmerzhafte Geburt habe ich auch keine Lust. Letztlich befinde ich mich wohl in einem Geburtsparadoxon. Jeder Tag der vergeht, wird anstrengender. Zu Rückenschmerzen kommen jetzt noch Senkwehen und Verdauungsprobleme, mein Tempo hat sich von 1 km/h auf 0,5km/h reduziert und täglich spüre ich, wie die Waage kippt.

Noch vor zwei Wochen war definitiv mehr in der „Weiter-Schwanger-Sein“-Waage. Ich weiß noch wie ich bei der Akupunktur saß und meinen Ohren kaum glauben konnte, als die beiden anderen Schwangeren meinten: „Die Geburt kann jetzt ruhig losgehen“, sie waren beide zwei Wochen weiter als ich und irgendwie tiefenentspannt. Im Vergleich zu heute war ich vor zwei Wochen noch fit und mir ging es irgendwie doch noch in einigen Punkten besser als jetzt.

Das Baby kann kommen . . .

Gestern war ich wieder bei der Akupunktur. Außer mir waren zwei Frauen da, die noch zwei Wochen länger haben als ich. „Es kann jetzt echt langsam los gehen…“, höre ich mich sagen und die beiden anderen Frauen sehen mich mit großen Augen an. Scheinbar kippt die Waage langsam. Irgendwann ist die Schwangerschaft einfach so beschwerlich, dass man selbst die Schmerzen der Geburt nicht mehr fürchtet, weil man weiß sie setzen all dem ein Ende. Vermutlich ist es, wie wenn man ewig mit Zahnschmerzen herumläuft und irgendwann all seinen Mut zusammen fasst, um zum Zahnarzt zu gehen. Irgendwann siegt der Schmerz über die Angst. Noch dazu erwartet mich am Ende des Tages ein kleines Baby und kein Zahnimplantat.

Nach der letzten Horror-Nacht kann es also nun von mir aus los gehen, schreibe ich ganz locker, während ich noch immer voller Angst vor dem Unbekannten bin. Alleine die Tatsache nicht zu wissen, wann es los geht macht mich unruhig. Ich mag es Dinge zu planen und mich dann seelisch darauf vorzubereiten. Doch jetzt kann ich gar nichts planen, vielleicht kommt das Baby heute, vielleicht morgen, vielleicht auch erst in 3 Wochen, wer weiß das schon. Bis dahin gilt es die Zeit noch irgendwie durchzuhalten.

Schwangerschaftsblog Teil 29 – Das Geburtspradaoxon

Ein Kommentar zu „Schwangerschaftsblog Teil 29 – Das Geburtspradaoxon

  • 2. April 2021 um 14:35 Uhr
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    Die letzte Wochen der Schwangerschaften sind wirklich die unangenehmsten, da man irgendwie körperlich nur schmerzen hat und hofft, dass es bald aufhört und das Baby endlich da ist. Anderseits wollte ich auch nicht das die Geburt so schnell kommt weil ich mich nicht dafür bereit fühlte. Ich kann wie du dich fühlst total nachvollziehen. Was wir Frauen durch machen müssen ist unglaublich. Du schaffst das! Ich halte ganz fest die Daumen dass du eine von den jenigen bist, die eine schnelle Geburt kriegt.

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