Nach Babyeinkauf Teil 1 und 2 stand nach dem letzten Besuch der Hebamme nun Teil 3 an. Da wir derzeit auf eine ambulante Geburt hoffen, hat sich die Liste mit Dingen die wir für die ersten Tage brauchen vervielfacht.

„Was ist denn mit dem Wochenfluss? Was brauche ich da?“, frage ich meine Hebamme, die mir gegenüber im Wohnzimmer sitzt. Eigentlich hätten wir uns bei fast 20 Grad Außentemperatur ja auch draußen im Hof treffen können, doch obwohl ich hier offen in meinem Blog schreibe, wollte ich nicht, dass die ganze Nachbarschaft mithört. Mein Mann guckt unter sich und sucht vermutlich nur noch einen Ausweg aus dem appetitlichen Thema. „Ja da gibt es die Pelzys von DM.“ „Wie viele Packungen brauche ich denn da?“ „Eine reicht auf jeden Fall!“ Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Nur eine Packung? „Ah da sind sie!“, mein Mann hat inzwischen die Lösung gefunden, um sich aus der unangenehmen Situation raus zu befördern und trotzdem hilfreich zu sein: Er checkt den Online-Store von DM. Unsere Hebamme empfiehlt noch bestimmt 5 weitere DM-Produkte und wir müssen beide lachen, als ich sie frage, ob sie von DM bezahlt wird.

Unangenehme DM-Einkäufe

Am nächsten Abend machen wir uns auf den Weg. „Mal wieder ein unangenehmer Einkauf…“ sage ich zu meinem Mann. Während er den passenden Babyflaschen-Aufsatz sucht, laufe ich verzweifelt vorbei an Binden, Tampons und Co. Wo sind diese Pelzys nur? Schließlich nehme ich all meinen Mut zusammen und frage die Verkäuferin. Meine Hebamme meinte am Vortag: „Wenn du es nicht findest, fragst du einfach nach Wöchnerinnen-Vorlagen“. Nun stehe ich also hier vor eine jungen DM-Mitarbeiterin. Sie ist maximal Anfang 20. Ich nehme alle meinen Mut zusammen und frage: „Haben sie Wöchnerinnen-Vorlagen?“ Sie schaut mich entsetzt an. Vermutlich hat sie in ihrem ganzen Leben noch nie den Begriff „Wöchnerin“ gehört. Plötzlich fühle ich mich alt. Sehr, sehr alt. Ich überlege, ob es an dem Begriff oder der Maske liegt und frage noch einmal etwas lauter: „Haben sie Wöchnerinnen-Vorlagen?“, ich bin heilfroh, dass wir fast alleine im Laden sind. Wieder schaut sie mich mit großen Augen an. Scheinbar ist es doch ein Verständnis-Problem. „Also so für das Wochenbett. . . “ vermutlich hätte sie direkt gewusst was ich meine wenn mein Bauch nicht viel kleiner wäre als der von anderen Schwangeren im 9. Monat. Sie guckt wieder verwirrt. „Naja nach der Geburt … So wie Binden …“ „Ahhh die Pelzys!“, ruft sie freudig und sagt mir den Weg.

Das war eine schwere Geburt, denke ich und stehe nun vor dem Windel-Regal. Gut hier hätte ich sie nicht erwartet. Vor allem hätte ich diese Größe nicht erwartet! Die Packung entspricht etwa der Größe von 4 Windelpackungen der Größe 1. Dabei sind da gerade mal 30 Wöchnerinnen-Vorlagen drin.Inzwischen ist mir klar, dass eine Packung Pelzys locker reicht. Vermutlich nimmt ein Pelzy den Inhalt von einer Kiste Cola ohne Probleme auf… Ich bin schockiert. Aber es hilft ja alles nichts. Also greife ich zu und gehe zurück zu meinem Mann, der immer noch vor dem Babyflaschen-Regal verharrt. Er schaut die Packung an und dann mich an und dann wieder die Packung und wir müssen beide Lachen. „Unangenehm!“, sage ich laut und helfe ihm bei der Suche.

Vielleicht ist Stillen doch ganz gut . . .

Nun steht noch der letzte Punkt auf der Liste an: Pre-Nahrung. Schleißlich weiß man ja nie ob es mit dem Stillen direkt klappt und bevor unser Baby verhungert, decken wir uns doch lieber ein. Gott sei Dank hat unsere Hebamme uns auch hier gesagt worauf wir achten sollen. Ich weiß nicht was wir ohne diese Frau tun würden… „Es muss Pre-Nahrung sein mit HA für Hypallergen“. Wir wühlen uns durch das Angebot, bis ich schließlich etwas finde. Aufgrund eigener Unverträglichkeiten habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, jedes Nahrungsmittel auf seine Inhaltsstoffe zu prüfen. Also drehe ich die Packung um und gucke, was drin ist. Ich lese eine lange, lange Liste von gefühlt 100 verschiedenen Stoffen. Plötzlich verpufft meine ganze Angst vorm Stillen, die sich über die letzten Wochen aufgebaut hat in der Luft. Sollte es irgendwie möglich sein, möchte ich mein Baby ohne all diese Dinge, deren Namen ich noch nie gehört habe, sattbekommen.

Schwangerschaftsblog Teil 26 – „Entschuldigung haben Sie Wöchnerinnen-Vorlagen?“

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