Nachdem ich circa 3 Wochen im Panikmodus auf der Couch lag und mich schon an wehenhemmenden Infusionen im Krankenkhaus liegen sah und jegliche Krankheiten, die zu einem zu kleinen Babybauch führen gegoogelt habe, ist nun irgendwie alles wieder gut.

Auf zur Pränataldiagnostik…

Zuerst ging es 2,5 Wochen nach der Diagnose „Kopf zu groß und Bauch zu klein.“ zur Pränataldiagnostikerin. 2,5 Wochen in denen ich mir immer wieder gesagt habe: „Mein Baby ist gesund.“ Ich liege also auf der Liege, während die gut gelaunte Ärztin mit dem Ultraschallgerät über den Bauch fährt. Sie führt lieben Smalltalk und erzählt mir, was alles wunderbar an meinem Baby ist. „Der Kopf hat die richtige Größe, das Baby ist gut entwickelt, es wird gut versorgt. Die Fruchtwassermenge ist optimal, die Nabelschnur gut durchblutet.“ sie redet weiter und weiter und jedes ihrer Worte ist Balsam auf meiner Seele. Ich sehe sie panisch an: „Was ist mit dem Bauch?“ „Ja der ist immer noch sehr klein. Aber ihrem Kind geht es gut.“

Ohne irgendein Drama zu machen, weil der Bauch immer noch unter den Normwerten liegt, fährt sie weiter mit dem Ultraschallgerät über den Bauch. „Da haben sie aber eine freche kleine Maus, sie versteckt immer ihr Gesicht wenn ich ein Bild machen will.“ Sie verbringt sicher noch 5-10 weitere Minuten damit ein schönes 3-D-Ultraschallbild von dem Gesicht meines Babys zu bekommen. Leider erfolglos. Aber das ist mir auch egal. Mit einem neuen Kontrolltermin in zwei Wochen, einem Ultraschallbild von den Füßen meines Babys und um 100 kg leichter verlasse ich die Praxis.

Jetzt wo es dem Baby schon mal gut geht, ist es mir fast schon egal, ob ich noch weiter liegen muss oder nicht. Das Sofa und ich sind inzwischen enge Verbündete. Wir leben in einer friedvollen Harmonie Tag ein, Tag aus miteinander. Während ich es am Anfang verteufelt habe, liebe ich es nun für seine Weichheit, seine Größe und seinen Blick aus dem Fenster auf den Kirschbaum.

. . . und zur Gynäkoligin

Ein paar Tage später geht es weiter mit dem Untersuchungsmarathon. Ich liege am Wehenschreiber und versuche möglichst entspannt zu bleiben. Gar nicht so leicht, wenn es schon vor 3 Wochen hieß die Gebärmutter sei zu aktiv. Ich atme ein und aus und schlafe schließlich fast schon ein. Nun die letzte große Hürde. Mein Erzfeind der Frauenarztstuhl, mit dem Teufel himself im Gepäck: dem Ultraschallstab! Gebannt schaue ich auf das Display während die Ärztin den Gebärmutterhals misst. „3,1 cm!“ Ich breche in Jubel aus, den ich nicht unterdrücken kann. „Das ist jetzt auch nicht viel mehr als letztes Mal“, sagt die Ärztin. Mir ist es egal. Es ist nicht weniger. Und schon gar nicht weniger als 2,5cm also kein gesteigertes Frühgeburtsrisiko.

„Darf ich denn nun wieder vom Sofa aufstehen?“, meine Ärztin gibt mir das okay. Und ich trauere der Couch schon fast nach. „Aber machen sie langsam…“ schließt sie an. „Jetzt sind bald schon 32 Wochen rum. Wenn ihr Baby jetzt kommt hat es richtig gute Chancen auf ein gutes und gesundes Leben.“ Ich gehe wieder wie auf Wolken aus der Praxis. Auf der einen Seite freue ich mich total, auf der anderen frage ich mich wie 0,3 cm so viel in mir auslösen können. Scheinbar hat sich mein Gehirn die letzten 3 Wochen nur noch um Zahlen gedreht.

Schwangerschaftsblog Teil 22 – Ist auf einmal doch alles gut?

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