Der Babybauch scheint für einige Personen um mich herum ein größeres Thema zu sein als für mich. Ich habe das Gefühl, es gibt zwei Arten von Schwangeren, die die ständig ihren Bauch gegen grapschende Hände verteidigen müssen und die, bei denen man den Bauch eben einfach erst spät oder wenig sieht. Lange gehörte ich zur zweiten Fraktion. Die erste ist Dank Corona derzeit zum Glück etwas ins Hintertreffen geraten.

Vor allem meine Mutter scheint großen Gefallen am Thema „Babybauch“ zu haben. Sie starrt mir jedes Mal, wenn wir uns sehen auf den Bauch, um dann entweder zu sagen: „Man sieht ja echt noch keinen Bauch“ oder „Oh doch jetzt sieht man den Bauch.“ Ich versuche ihr zu erklären, dass der Zustand des Bauches derzeit einfach nur von meiner Kleidung abhängt. Man muss dazu sagen, dass ich generell sehr oft einen geblähten Bauch habe und deswegen eigentlich nur weite Kleider besitze. Hosen die nicht auf den Bauch drücken, weite Pullis und T-Shirts. Früher habe ich auch oft enge Kleidung am Bauch getragen, doch mit dem zunehmenden Alter, in dem scheinbar alle nur darauf warten, dass man endlich schwanger wird, wurden mir jegliche Klamotten, die einen Bauch vermuten lassen könnten, unangenehm. Denn wer sieht schon gerne schwanger aus, wenn er es nicht ist? Und wer bekommt gerne fragende Blicke auf den Bauch, während er ein Glas Sekt trinkt?

Das Problem mit der Wohlfühl-Kleidung

Also habe ich vor ein paar Jahren fast alles, was irgendwie eng am Bauch ist aussortiert und habe nun nur noch „Wohlfühl-Kleidung“ unter der Babybauch und Blähbauch gleichermaßen verschwinden. Aber das ist nun in der Zeit der Schwangerschaft wohl auch nicht richtig. Denn jetzt kann ich mich mit Kommentaren wie „Echt du bist schwanger? Man sieht ja noch gar nichts!“ oder „Wo ist denn dein Bauch?“ herumärgern. Zum Glück ist meine Mutter eine verständnisvolle Frau und hat sich seit meinem Verbot mich auf meinen Bauch anzusprechen (bis auf einen kleinen Aussetzer an Weihnachten) auch daran gehalten.

Die Frustration über die Sprüche ging so weit, dass ich mir sogar zwei Schwangerschaftsoberteile zu gelegt habe. Eigentlich ziemlich raus geschmissenes Geld, denn nach der Geburt werde ich sie sowieso nicht mehr anziehen. Schließlich habe ich keine Lust auf die Frage „Ohhh ist Nummer zwei schon unterwegs?“ Aber immer hin kann ich so jeden Morgen selbst entscheiden, ob ich heute eine offizielle Schwangere mit Bauch oder eine Undercover-Schwangere ohne Bauch bin.

Schwangerschaftsblog Teil 8 – „Man sieht ja noch gar keinen Bauch“

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