Da mich schon vor der Schwangerschaft Hüft- und Rückenschmerzen plagten, begann ich, als die schlimmste Übelkeit vorbei war, mit Schwangerschaftsyoga.

Zu Coronazeiten natürlich via Youtube. Nach kurzer Recherche werde ich fündig und platziere meine kleine Yogamatte zwischen Sofa und Fernsehen. Bald wird es mit den Schmerzen besser gehen, denke ich hoffnungsvoll.

Eine junge gut aussehende Mutti, mindestens 2-3 Monate weiter in der Schwangerschaft als ich, begrüßt mich. Ich setze mich, wie sie es mir vormacht, auf die Yogamatte. „Nun atmen wir erst einmal zu unserem Baby.“ kommt es in sanften Worten aus meiner Dolby-Surround-Anlage. Ich fühle mich mal wieder alienmäßig. Wie soll ich zu jemandem atmen von dem ich bisher nur vom Ultraschallbild weiß, dass es ihn gibt? „Auch wenn du dein Baby noch nicht spüren kannst, verbinde dich mit ihm!“ rät die motivierte Yogalehrerin weiter. Eigentlich soll Yoga ja entspannend sein, doch die Frau macht mich eher nervös.

Ich schwänze die Hälfte der Übungen…

Dann geht es los mit den Übungen. Ich habe extra das leichte Programm ausgewählt und bin trotzdem schon nach ein paar Minuten fix und alle. Ich schwänze jede zweite Übung um überhaupt klar zu kommen, während die Mama mit dickem Kugelbauch in einer fröhlichen Leichtigkeit stundenlang den Krieger hält. Wenn das hier die leichten Übungen sind, was sind dann die schweren?

Weiter geht es mit einer Übung die ich hinbekomme. Ich freue mich und entspanne kurz, bis die Supermutter sagt „Das ist auch eine wunderbare Geburtsposition. Dafür können wir jetzt schon mal Kraft aufbauen!“ Wenn ich eins nun nicht möchte, dann ist es an die Geburt denken. Alleine der Gedanke an ein Krankenhaus sorgt bei mir für innere Unruhe. Ich frage mich, ob das hier alles wirklich Sinn macht und bin kurz davor Youtube auszuschalten. „Und nun machen wir noch eine Entspannung.“ Ohja Entspannung mag ich, da bin ich erfahren, denke ich und freue mich. „Wir legen uns hin, die Arme auf den Bauch und atmen zu unserem Baby!“ Jetzt reicht es mir, ich schalte den Fernseher aus und gehe mit zittrigen Beinen in die Küche. So hatte ich mir Schwangerschaftsyoga nicht vorgestellt…

Schwangerschaftsblog Teil 6 – Frust beim Schwangerschaftsyoga

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.