Von  Gummiarmen, Herzohren und Bergen an Skripten

Was sind Pyrogene?

Welche Kennzeichen hat Epithelgewebe?

Wie ist der Kehlkopf aufgebaut?

Wie ist die Inkubationszeit von Typhus?

Wo kann man den Herzspitzenstoß palpieren?

Das sind nur wenige Beispiele für Fragen, die man als Heilpraktikeranwärter beantworten können muss. Eine genaue Auflistung der Prüfungsrelevanten Themen findet man z.B. hier.

Dabei fällt auf, dass neben Pathologie und Anatomie auch Themen wie Gesetz, Hygiene oder Notfallmanagment erlernt werden müssen.

Wobei der überwiegende Teil vor allem eins ist: Schulmedizin.

Das alles in Eigenregie und ohne die Betreuung einer Heilpraktikerschule zu lernen ist für den Laien fast unmöglich. Ich habe mich bei einer Heilpraktikerschule angemeldet, die verschiedene Formen der Betreung anbietet. Wie im letzten Artikel bereits beschrieben, habe ich mich dort für individuelles Lernen von zu Hause aus entschieden.

 

Also doch alles in Eigenregie?

Nicht ganz. Die Schule steht mir bei Fragen zur Seite. Und sorgt mit Unmengen an Skripten dafür, dass man wirklich alles lernt, was man am Ende wissen muss. Hinzu kommen etliche Möglichkeiten des Schüleraustauschs und der Selbstkontrolle. Außerdem bietet sie, und das ist mir am wichtigsten,die unzählige Online und Offline-Seminare zu verschiedenen Methoden für die Praxis an.

(2 Beispiele für das Inhaltsverzeichnis der insgesamt 31 Skripte der Isolde Richter Schule)

 

Denn das, was wir lernen müssen, also die Schulmedizin, ist bekannterweise ja nicht das, mit dem wir am Ende arbeiten. Sie dient dazu, Diagnosen zu stellen, Gefahren unter Kontrolle zu haben und zu wissen, wann wir den Patienten zum Arzt schicken müssen.

Vermutlich werden die wenigsten Heilpraktiker schon Patienten mit Pest, Brucellose oder Typhus behandelt haben. Doch auch das gehört dazu. Infektionskrankheiten diagnostizieren können und wissen, wann man Meldungen beim Gesundheitsamt machen muss.

Da das Wissen, das man als Heilpraktiker parat haben muss, so umfangreich ist, wundert es auch nicht, dass die meisten Heilpraktikeranwärter ohne medizinsiche Vorkenntnisse um die 3 Jahre und länger brauchen um sich auf die Überprüfung am Gesundheitsamt vorzubereiten und die Durchfallquote ernorm hoch ist.

 

„Aber wie lernt man zu Hause wie man Blut abnimmt?“

Auch invasive Tätigkeiten gehören bei vielen Heilpraktikern zum Alltag. In der Prüfung durch das Gesundheitsamt werden diese Tätigkeiten abegefragt, so gibt es z.B. den heißgeliebten „Gummiarm“ an dem die Schüler ihre Fähigkeiten beweisen müssen.

Doch da die Patienten bekanntlich nicht aus Gummi sind, sollte jeder verantwortungsbewusste Heilpraktikerschüler ohne medizinische Vorerfahrung, vor seiner Prüfung ein Praxisseminar belegen, in dem er genau die Dinge lernt, die ein reines Fernstudium nicht bieten kann.

 

Was ist das Schwerste am Lernen für den Heilpraktiker?

Das Schwerste ist für mich definitiv die Menge an Stoff, die man auswendig lernen muss. Ich war noch nie bekannt für mein gutes Langzeitgedächtnis und ein Kurzzeitgedächtnis bringt einen nicht weiter. Denn es gibt nur eine schriftliche und eine mündliche Prüfung am Ende des Lernens, bei dem man sein komplettes Wissen unter Beweis stellen muss.

Daher muss man immer und immer wieder alten Stoff wiederholen, denn nach dem ersten Lernen bleibt bekanntermaßen nicht sehr viel hängen. Außerdem wird der ältere Stoff oft benötigt, um Zusammenhänge in den aktuell bearbeiteten Skripten zu verstehen.

Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass sich der Wissensstand und die Anforderungen an die Heilpraktikeranwärter ständig ändert. Daher werden die Skripte immer wieder nachgebessert. Wenn man also gerade froh ist ein Thema durch zu haben, kann schon ein paar Wochen später etwas Neues auftauchen, was plötzlich prüfungsrelevant ist.

So war es z.B. mit den „Herzohren“. Vor ein paar Wochen erwähnt eine Mitschülerin in einer Online-Schulung die „Herzohren“. Ich dachte erst, es handele sich um einen Scherz. Erst als ich in den Skriptaktualisierungen nach sah fiel mir auf, dass es tatsächlich Herzohren gibt. Es sind Ausstülpungen der Herzvorhöfe, deren Funktion noch nicht geklärt ist.

Das Gute an der Online-Ausbildung im Vergleich zum Selbststudium mittels Buch, ist dass wir von diesen Neuerungen erfahren und somit am Ende gut vorbereitet sind.

Praxistipp

Wer jetzt nicht abgeschreckt ist, sondern trotz allem sagt: ja, genau das will ich auch! Der kann sich gerne hier ein Probeskript der Isolde Richter Schule ansehen.

 

Wieso ich mir das Ganze trotzdem antue, lest ihr im nächsten Blogartikel der HP-Serie mit dem Titel „Motivationsgründe um Heilpraktiker zu werden“

Was lernt man als Heilpraktiker?

Ein Kommentar zu „Was lernt man als Heilpraktiker?

  • 6. Januar 2020 um 18:20 Uhr
    Permalink

    Hi liebes,

    Ich finde es toll, was du hier geschrieben hast und auch für die Informationen übers Herz find ich wunderbar.
    Ich selbst überlege grade auch mit HP anzufangen, da ich aber berufstätig bin, werde ich wohl online studieren müssen. Lecturio wäre z. B. Eine Möglichkeit, darüber müss ich mich halt genauer informieren, da ich auch wie du erwähnt hast praktisches auch können muss. Auf eine weitere Skript bzw. Informationen würde ich mich sehr freuen.
    Liebe Grüße
    Mitra

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